Seit 2014 bietet auch der multinationale Sportartikelhersteller Scott einen Lawinenrucksack an. Das Alpride-Airbag-System unterscheidet sich vor allem in zweierlei Sicht: Im Preis und in der Zahl der Gaskartuschen.
Die Rettungsweste unter den Airbags
Der Alpride-Airbag faltet sich oben am Rucksack auf und erinnert damit nicht nur optisch an eine Rettungsweste. Der Alpride bietet zwar keinen speziellen Kopfschutz, dafür aber 150 Liter Auftriebsvolumen. Die Aufblasung erfolgt in unter 3 Sekunden sehr zügig. Hierfür sind vor allem zwei kleine Gaskartuschen verantwortlich: Im Gegensatz zu anderen Herstellern verwendet man bei Scott nämlich zwei kleinere Kartuschen, anstatt einer größeren.
Das bringt den Vorteil, dass die Kartuschen einen geringeren Druck aufweisen als bei anderen Herstellern. Die Kartuschen sollen dadurch auch im Flugzeug transportierbar sein.
2 x klein = große Power
Man muss allerdings keine Angst haben, dass der geringere Druck beim Aufblasen hinderlich wäre. Die Power reicht sogar, um mit dem Druck ein Auto anzuheben. Wer das nicht glaubt, kann diesem Video-Link folgen -> hier klicken.. Und nebenbei wirddabei klar, dass auch der Airbag äußerst reißfest ist. Im Scott Alpride Lawinenrucksack wurden zwei Schichten Stoff verarbeitet, um gegen Beschädigungen gewappnet zu sein.
Scott-Lawinenrucksack punktet beim Gewicht
Weitere Pluspunkte: Das geringe Gewicht und die Gewichtsverteilung. Das Ventil ebenso wie die Gaspatronen sind im unteren Teil des Rucksacks angesiedelt. Die 1,2 Kilo, die das gesamte System inkl. Flaschen wiegt, sind damit angenehm zu tragen. Gleichzeitig hat man von oben freien Zugang und Platz für zusätzlich Lawinenausrüstung und andere Gegenstände. Ein Gurt zum Ski-Transport ist ebenso integriert wie ein Abteil für den Helm.
Die Rucksäcke gibt es bislang in vier verschiedenen Größen: 20, 22, 30 und 40 Liter. Der kleinste Rucksack bringt es dabei auf ein Gewicht von nur 2100 g inkl. Lawinen-Airbag. Das ist im Branchenvergleich tatsächlich sehr leicht. Die anderen Rucksäcke pendeln sich dann aber schon eher im Mittelfeld ein: zwischen 2500 und 3000g liegt hier die Spanne.
Daneben weist man bei Scott vor allem auf die hochwertigen Aluminium-Schnallen und den Beingurt hin, welche den Träger des Rucksacks sicher an den Airbag binden sollen.
Zudem ist zu erwähnen, dass die Kartuschen im Branchenvergleich vor allem beim Preis an der Spitze stehen: Schon um 40 Euro bekommt man ein neues Doppelpack. Doch auch sonst geht das Neu-Justieren nach einer Auslösung leicht von der Hand. Mit einem eigenen Ventil lässt sich der Airbag z.B. einfach wieder entlüften.
Beim Auslöser nichts Neues und Linkshänder vergessen
Ausgelöst wird der Alpride-Airbag durch einen einfachen Bowdenzug. Scott folgt hier dem Standard im Branchenvergleich. Allerdings wurde leider auf die Linkshänder übersehen – der Auslösegriff ist nur am linken Schulterriemen zu befestigen.
Mein Scott-Alpride-Fazit
Der Scott Alpride Lawinenrucksack ist einfach und breitenwirksam ausgelegt. Diesem eigenen Anspruch wird man gerecht. Das System ist simpel, aber optisch ansprechend und funktionell. Gerecht ist auch der Preis: Mit etwas mehr als 600 Euro kauft man ein komplettes System.