Irene Rapp über Lawinenrucksäcke: „Mit einem Lawinenrucksack habe ich meine Notfallausrüstung erweitert.“

portrait-irene-rappIn diesem Beitrag liest du ein Interview mit Irene Rapp. Irene leitet bei der Tiroler Tageszeitung das Sonntagsmagazin und schreibt in der Zeitung zudem regelmäßig über Skitouren und alpine Themen. Als solche gibt Sie mehr als 200.000 LeserInnen regelmäßig alpine Ausflugsempfehlungen für Berg-, Wander- und Mountainbike-, Ski- oder Rodeltouren in ganz Tirol. Sie ist durch ihre journalistische Verbindung mit dem Thema Berg stets am Puls der Entwicklungen und weiß, was für die Allgemeinheit im alpinen Bereich wichtig ist.

In dieser Interviewserie habe ich mehrere Experten zum Thema Lawinenrucksäcke interviewt. Diese Experten stammen nicht direkt aus dem Lager der Lawinenrucksack-Hersteller. Diese würden sich schließlich immer für Airbags ausprechen. Ich habe mit Personen gesprochen, die im Winter fast täglich mit dem Bewegen abseits der gesicherten Pisten konfrontiert sind.

Hallo Irene, bitte stelle dich meinen Lesern kurz vor:

Mein Name ist Irene Rapp und mein Herz hängt an den Bergen – sprich, ich bin leidenschaftliche Alpinistin quer durch alle Jahreszeiten und einige Disziplinen. Im Sommer hängt mein Herz am alpinen Klettern, u.a. aus dem Grund, weil ich in der Wand die Welt am besten vergessen und komplett abschalten kann. Im Winter haben es mir Skitouren angetan: toller Berggipfel, traum Pulverabfahrt, gemütliche Einkehr – Herz, was willst du mehr?

Seit einigen Jahren verfasse ich gemeinsam mit Kollegen die Tourentipps für die Tiroler Tageszeitung. Dabei geht es mir vor allem darum, den Lesern immer ganz aktuell Möglichkeiten für Berg-, Wander- und Mountainbike-, Ski- oder Rodeltouren in ganz Tirol aufzuzeigen.

Darüberhinaus erscheinen in der TT auch immer wieder Artikel von mir zu alpinen Themen. Wer einmal die Alpinmesse in Innsbruck besucht hat, der weiß, wie berg-narrisch die Tiroler sind und wie interessiert an den unterschiedlichsten Geschichten dazu.

Was sollte jeder Snowboarder/Skifahrer beim Fahren im freien Gelände beachten?

Den Lawinenlagebericht im Kopf haben sowie Augen auf im Gelände: Das sind für mich die wichtigsten Punkte, wenn Skitouren im freien Gelände auf dem Programm stehen.

Da ich immer wieder auch alleine unterwegs bin, habe ich mir vor zwei Jahren einen Lawinenairbag zugelegt und so meine Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel) erweitert.

Anfänger sollten auf jeden Fall einen Lawinenkurs absolvieren.

Wie stehst du zum Thema Sicherheit beim Skifahren/Snowboarden im freien Gelände?

Was ich oft beobachte bzw. selbst schon erlebt habe: In der Gruppe steigt das Risiko, sich wie die Lemminge zu verhalten – sprich, hinter den anderen her in Hänge zu fahren, bei denen das Bauchgefühl signalisiert, vorsichtig zu sein.

Und ohne jetzt das Klischee strapazieren zu wollen – Fakt ist, dass Männer in diesem Punkt oft risikobereiter sind.

Was hältst du von Lawinenrucksäcken mit Airbags? Verwendest du selbst einen?

Einen Lawinenairbag verwende ich, zum Glück habe ich ihn noch nie auslösen müssen. Ich bin allerdings  trotzdem nicht weniger aufmerksam bzw. nicht weniger vorsichtig im Gelände unterwegs.

Laut einer noch relativ neuen Schweizer Studie wurden nämlich schon einige Wintersportler mit Airbags verschüttet – und zwar schlichtweg aus dem Grund, weil sie diesen nicht ausgelöst haben. Dieses Ergebnis sollte noch genauer untersucht werden.

Hast du einen Favoriten unter den Lawinenrucksäcken? Wenn ja, warum?

Ich habe keinen Favoriten unter den Lawinenrucksäcken. Jeder, der sich einen kaufen möchte, sollte sich im Vorfeld gut informieren bzw. sich beraten lassen.

Weitere Experteninterviews findest du hier:

Das Bild zum Beitrag wurde von Irene Rapp zur Verfügung gestellt.